Das Ende der Stille
Deutschland
2004
Video-AG des Parler-Gymnasiums
Schwäbisch Gmünd
7.
bis 10. Dezember
jeweils 19.04 Uhr
Turm Theater Schwäbisch Gmünd
Spielzeit
45 Minuten
Eintritt 2,50 €
Tief
im Innern seines Gebäudes verbirgt das alte
Pennal sein Geheimnis - vergessen, von niemandem
geahnt. Erst mit dem Eintreffen von Gregor wird
an dieser Schule alles anders. Visionen verfolgen
ihn und leiten ihn schließlich in die Vergangenheit.
Eine kleine Clique in seiner neuen Klasse unterstützt
Gregor bei seinen Recherchen. Lucy, Anna, Nicole,
Moritz und Daniel hängen sich voll rein.
Doch die letzten Schritte seines Weges muss Gregor
ganz alleine gehen ... . Welche Rolle spielen
die Freaks?
Nach einem Drehbuch von Udo Naruga und Jessica
Weber erarbeitete die Video-AG des Parler-Gymnasiums
zum 100-jährigen Schuljubiläum in dreijähriger
Arbeit einen Spielfilm, der neben spannungsgeladenen
und aktionsreichen Szenen auch den augenzwinkernden
Humor nicht zu kurz kommen lässt.
Die Musik zum Film stammt von der Schülerband
"DAWN" (www.dawnmusic.de).
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"Cut - bitte noch mal!"
Diese drei Worte gehen einem Regisseur wohl öfters
über die Lippen als "Danke, die Szene
ist im Kasten!". Manchmal zieht sich das
Warten auf diesen Satz bis in die Unendlichkeit.
Trotzdem ließen sich vor gut drei Jahren
zwei Hände voll Parler-schüler auf ein
Filmprojekt ein, von dem sie nicht wussten, dass
sie noch sehr lange darauf warten müssten,
bis sie es auf der Kinoleinwand zu sehen bekommen
würden. Am Ende hatten sie Erfahrungen vor
und hinter der Kamera gesammelt, ja wurden Experten
für die Kamera, für die Beleuchtung,
für den Schnitt.
Anfangs wurden wir von unserem AG-Leiter Herrn
Krämer im Umgang mit den Kameraperspektiven,
den Bildausschnitten, der Beleuchtung und anderen
Techniken des Filmhandwerks geschult, bis wir
nach einiger Zeit zu praktischen Feldversuchen
übergingen: Mangels professioneller Ausstattung
probierten wir z.B. die Schub-karre des Hausmeisters
im Schulhof als rasenden Kamerawagen aus. Wir
übten uns an Scherzwerbespots und Sketchen.
Schließlich wendeten wir uns einem Filmvorhaben
zu, denn das Jubiläumsjahr winkte aus der
Ferne. Zunächst versuchten wir unsere Schule
per Film zu präsentieren, doch dies wurde
schnell zu einer lang-atmigen Hausführung
- das konnte es nicht sein. Eine Handlung, ein
Filmthema musste her. Mit Jessica Weber, damals
Stufe 12, gewannen wir eine Drehbuch-autorin,
die ihre Fähigkeit unter Beweis stellte,
besonders pfiffige Dialoge zu schreiben. Sie entwickelte
in intensiven Diskussionen mit uns ein Drehbuch,
mit dem sich die Crew identifizieren konnte: Es
wurde eine Mischung aus Jugendfilm und Psychothriller
mit komödiantischen Anteilen.
Viele Szenen entwickelten sich auch mit der zunehmenden
Dreherfahrung. Am Ende waren die meisten vor und
hinter der Kamera im Einsatz. Technische Probleme
mussten langsam bewältigt werden:
Die beste Beleuchtung ist schließlich die,
die man nicht sieht - dafür brauchte es Spezialisten.
Unsere erste Kamera wurde nach einem Jahr durch
eine professio-nellere Dreichip-Kamera ersetzt,
jetzt kam so richtig Freude auf , die Bilder wurden
super. Doch im Vergleich hieß das, dass
die im ersten Jahr gedrehten Szenen neu gedreht
werden mussten, denn sie hielten einfach der jetzt
zur Verfügung stehenden Technik nicht mehr
stand. Bloß das nicht! An dieser Stelle
muss gesagt werden: Wir arbeiteten jeden Freitag,
jeden! Es war unglaublich, wie die Crew zusammenhielt
und weitermachte. Wir lernten, wie aus drei Stunden
Dreharbeit vier Minuten Film werden.
Beispielhaft wollen wir hier die intern berüchtigte
"High Heels"- Szene erwähnen, für
die wir ungefähr fünfzig (!) Anläufe
- oder Klappen, wie es im Fachjargon heißt
- brauchten.
Zunächst war es die Folge des Kamerawechsels
und dann stieg eine der Schauspielerinnen aus:
also alles noch mal von vorn! Einen wichtigen
Motivations-schub erhielten wir durch unsere Mitarbeit
als Statisten in der Jugendserie "Fabrixx"
im größten Filmstudio Süddeutschlands:
Eine professionelle Produktion mitzu-erleben,
den Profis auf die Finger zu schauen, das war
schon was.
Langsam wurde unser Werk, auch Dank der Hilfe
am Drehbuch durch einen echten Filmprofi, Udo
Naruga, immer besser - sowohl technisch als auch
schauspieler-isch. Aus dem Filmprojekt wurde ein
richtiges Freizeitprojekt: Wir erinnern uns noch
gut an die Szenen zurück, die z.B. an einem
Pfingstmontag gedreht wurden, oder an den Sonntagabend
im Kornfeld oder die Mitternachtsszene im Schulhaus
- es musste "real time" sein, denn die
Schuluhr war nicht zu stoppen - oder daran, wie
wir unserem Hausmeister sonntagabends um 22 Uhr
ungewollt die TV-Antenne kappten, weil wir im
Dachboden nur eine Steckdose fanden -
da war was los! Dann das Drehen in dicksten Ledermänteln
bei hoch-sommerlicher Hitze im Dachboden, darunter
nur die Badebux, oder der Drehabbruch im Januar
im Funda-mentbereich des Pennals, weil den Schauspielern
der gefrierende Atem
vor dem Gesicht stand.
Jetzt, drei Jahre nach Drehbeginn, arbeiten wir
mit Hochdruck am Schnitt, für uns gleichzeitig
eine Rückschau auf die vielen Erlebnisse,
die endlosen Freitagnach-mittage, die Diskussionen
um die richtige Drehfassung einer Szene, die vielen
Out-Takes, über die wir uns heute noch vor
Lachen kugeln.
Wir sehen gespannt und voller Vorfreude der Premiere
unseres Films ,der in-zwischen auf über 40
Szenen ange-wachsen ist, entgegen. Endlich "Das
Ende der Stille" - wir treten ans Licht der
Filmöffentlichkeit.
Moritz Köhler
Fabian Nicolay
Katharina Straßheim
veröffentlicht in "setzen
sechs...",
die Festschrift zum 100-jährigen
Jubiläum des Parler-Gymnasiums
Schwäbisch Gmünd
2004
Mitwirkende
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