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Sommer 2004
Presseartikel zu Erwachsenenbüchern

"Starker Mann mit schwachen Nerven"

Rems Zeitung
(Schwäbisch Gmünd)

Neuer Roman von Doris Jannausch
Eine schöne Urlaubslektüre

Ruppertshofen-Birkenlohe - Was wäre ein Reisekoffer ohne die richtige Urlaubslektüre? Rechtzeitig vor Beginn der Sommerferien hat Doris Jannausch ihren neuen Roman"Starker Mann mit schwachen Nerven" herausgebracht. Er handelt von den Irrungen und Verwirrungen eines Anti-Helden, der zwar vielseitig musisch begabt und von vielen Frauen als Liebhaber begehrt ist, sich aber mit der praktischen Lebensführung und dem von Männern erwarteten Erfolgsstreben schwer tut.
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von GEROLD BAUER
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Viele verbinden den Namen der bekannten Autorin mit Kinderbüchern, aber sie hat auch zahlreiche Romane und Erzählungen für Erwachsene verfasst, die in viele Sprachen übersetzt wurden - sogar auf Russisch kann man ihre Bücher lesen. Ihr neues Werk dreht sich um die "Abenteuer" des Titus von Stuckhausen, dem letzten Sproß einer alten, aber verarmten Adelsfamilie. Als Maler, Schauspieler und Musiker und literarisch gebildete Persönlichkeit hat "Stucki" Rang und Namen in der Münchner Schickeria. Was ihm jedoch fehlt, ist die berufliche Beständigkeit. Statt konsequent seine Talente in finanzielle Erfolge umzumünzen, fängt er ständig neue Projekte an. Das einizig Beständige in seinem Leben - neben dem romantischen Familiensitz - ist seine karrierebewusste Ehefrau. Als sich diese vom charmanten und gut aussehenden "Spinner" und Träumer verabschiedet, gerät seine Welt aus den Fugen. Affären, Enttäuschungen, eine neue Liebe mit Hindernissen - Titus von Stuckhausen wird vom Schicksal gebeutelt und pendelt unentschlossen zwischen München und Meran.
Die Story beruht auf genreüblichen Verwechslungen und Missverständnissen, doch was das Buch von Doris Jannausch von vielen Liebesromanen unterscheidet, ist die heitere Feder und die kultivierte Sprache, mit der sie ihre Geschichte strickt. Die manchmal recht skurrilen Gestalten verursachen mit ihren Marotten immer wieder ein Schmunzeln beim Lesen - nicht zuletzt deshalb, weil man in ihnen die vielen kleinen Unzulänglichkeiten des eigenen Ichs oder von Personen aus dem eigenen Bekannten- und Freundeskreis erkennt. Anspielungen auf aktuelle Stars sowie eine treffende Darstellung der modernen Lebensweise und viel Lokalkolorit sorgen für ein stimmiges Bild der Gegenwart. Die Handlung ist so konzipiert, dass man nie so genau weiß, was als nächstes passiert, so wird der Spannungsbogen aufrecht erhalten. Und zudem muss man schon deshalb weiterlesen, weil man einfach wissen möchte, ob die sympathische Hauptfigur doch noch (und mit wem) sein Glück findet. Wer eine leicht und dennoch sprachlich ausgefeilte Lektüre sucht, wird vom "starken Mann mit schwachen Nerven" wohl nicht enttäuscht werden.


Juli 2004

Gmünder Tagespost
(Schwäbisch Gmünd)

FERIENLEKTÜRE / Doris Jannausch präsentiert
"Starker Mann mit schwachen Nerven"

Adliger Filou sucht das Glück
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jan
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Die schöne Scheinwelt des Films wird mächtig aufs Korn genommen im neuen Buch von Doris Jannausch. Und so ganz nebenher bekommt die starke Männerwelt in "Starker Mann mit schwachen Nerven" mit viel Humor noch eins übergebraten. Der Stoff, aus dem Urlaubslektüren sind.

Schwäbisch Gmünd. Nach emanzipierten Feen, Wichteln und Zauberern widmet sich die bekannte Buchautorin Doris Jannausch in ihrem neuesten Buch wieder einmal den Erwachsenen. Sie schreibt über ein Ressort, in dem sie sich nun wirklich sehr gut auskennt ob ihrer umfassenden schauspielerischen Ausbildung. Alles dreht sich um die mondäne Filmwelt, die Arbeit von Reichen, aber untalentierten Produzenten und letztlich um Titus von Stuckhausen. Ein Adliger, der erkennen muss, dass es sich vom ererbten Titel allein nicht gerade glamourös leben lässt. Der Gute schreckt sehr unsanft aus seiner eigens gezauberten Traumwelt hoch, als ihn seine geliebte Gattin Katja Knall auf Fall verlässt. Er bleibt in seinem heruntergekommenen Familienschlösschen mit dummem Gesichtsausdruck zurück.
Klar, dass er sein Leben endlich umkrempeln und vor allem die gnadenlose Oberflächlichkeit über Bord werfen möchte. Doch eine wuselige Journalistin, eine Maskenbildnerin mit allen Charaktereigenschaften einer läufigen Hündin, und ein Produzent, der ihn aus einem Werbefilm-Engagement rauswirft, machen ihm die Kehrtwende mehr als schwer. Und zu allem spukt ihm noch die entfleuchte Gattin im Kopf herum.
Die Autorin führt den Leser in ein Gewirr aus Gefühlen, aus dem man eigentlich gar nicht mehr raus will. Denn immer wieder würzt sie die Story mit der ihr bekannten Prise Humor. Und bis zum Schluss ist man sich eigentlich nicht im klaren darüber, wie der Adlige Stucki sein Glück doch noch am Schopfe packen kann.

September 2001
Rems-Zeitung
(Schwäbisch Gmünd)

Neuer Roman der Autorin Doris Jannausch

Starke Frauen, weiche Männer

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Helmut Bredl
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Im Gäu kennt man sie als Autorin von Kinderbüchern. Doch Doris Jannausch, in Ruppertshofen-Birkenlohe lebende Schriftstellerin, hat sich zwar vor vielen Jahren einen reputierlichen Namen in der Republik mit erfrischenden Geschichten für Kinder geschaffen, doch sie schreibt auch (fast) so lange schon Geschichten für Erwachsene.
Nun ist bei Pavillon-Taschenbuch, zum renommierten Heyne-Verlag gehörend, ihr neuer 272 Seiten-Roman für 6 Mark (oder 3 Euro) erschienen: "Sanfte Männer lieben besser." Wer vom Titel her einen Nachschlag zum Einheitsbrei des beredten Autorinnenschweigens erwartet hat, der seit Jahren in der Verlags-PR-Küchen angerührt wird ("Suche impotenten Mann für´s Leben" oder, noch schlimmer, ("Das Superweib") wird angenehm enttäuscht sein.
Doris Jannausch hat ein Buch geschrieben so wie sie ihre Bücher eben schreibt - keine schwergängige Kost, aber auch kein bloßes Fastfood. Liebenswerte Figuren, deren Schwächen mit einem Augenzwinkern begleitet werden. Eine leichtfüßige Geschichte, die im Kern dennoch mancherlei Probleme beherbergt, die Menschen (hier vor allem Frauen) der Gegenwart umtreibt.
Man könnte das ein bisserl mit dem Film "Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück" vergleichen (nach dem gleichnamigen Roman derzeit in den Kinos). Dort wie hier hat eine Frau von den Männern genug. Doch hier wie dort sehnt sie sich und sucht dennoch einen Mann.
Sandra Seibold, die Protagonistin der Doris Jannausch, flüchtet ein wenig vor sich, ein bisschen mehr vor den "Crazy Singles" (ihren Mitbewohnerinnen, eine wahrlich verrückte Truppe). Aber selbst der sonnige Süden (in diesem Fall Mallorca) kann sie nicht retten, denn: Man nimmt sie überallhin mit.
Und überall dräuen im Grunde die Alltagswehwechen. Keine Lust mehr auf Camelklamotten. So wird unter Beratung eines Schwesternduos und von Billy ein kiwigrüner Hosenanzug erstanden. Nun war sie passend, nun war sie reif für die Insel.
Doris Jannausch hat wie alle gut unterhaltende Autoren und Autorinnen die Fähigkeit, mit wenigen Worten und einem einzigen Bild eine Figur zu präzisieren, lebendig werden zu lassen. Ihr Onkel Bill zum Beispiel: "Ein Mensch, der niemals zu frösteln schien, sich an der eigenen Wärme ergötzte." Bill - ein baccanter Typus.
Wie es ausgeht? "Ein Happy End hat viele Gesichter", meint Herr Hardt schließlich. Als die vergnügten Single-Damen entfleucht sind, fällt Sandra in dessen ausgebreitete Arme. Er wird Chopin für sie spielen lassen. Doch damit kann er sie auch nicht locken, meint sie jedenfalls. "Er war schließlich auch nur ein Mann." -
"Sanfte Männer lieben besser" - der Titel ist durchaus ernst gemeint. Man darf durchaus da Zweifel anmelden, wenn man die Männertypen sich ansieht, die als Envogue-Prototypen - durch Magazine und TV-Shows geistern.