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Gmünder Tagespost

Kurzgeschichten für Kinder
(Schwäbisch Gmünd)

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Die Jungfrau auf dem Felsen (27. April 2010)
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Der Rhein ist einer der längsten Flüsse in Europa und fast jeder weiß eine Geschichte zu erzählen, die vom Rhein oder an seinem Ufer spielt. Da gibt es das Märchen vom Schatz der Nibelungen, der im Rhein versenkt wurde und nach dem viele Leute im Laufe der Jahre eifrig gesucht haben. Aber Pustekuchen - das Gold der Nibelungen blieb verschwunden. Dafür wachsen an dem Fluss herrliche Trauben und der Rheinwein ist in der ganzen Welt bekannt. Anja machte mit ihrer Klasse eine Schifffahrt von Bingen nach Worms. Natürlich kamen sie da auch an dem Loreleyfelsen vorbei, von dem sie schon gehört hatte, genau wie die anderen Kinder. Doch was war wirklich mit diesem steilen, dunklen Felsen? Eine Reiseleiterin winkte die Schüler zu sich, zeigte auf den Felsen und sagte: „Schaut euch den einmal an: Wie findet ihr den?“ Anja antwortete: „Sehr dunkel und steil!“ Ihre Mitschüler stimmten ihr zu und ihre Freundin Lena sagte: „Richtig unheimlich!“ Die Reiseleiterin lachte und meinte: Nun, unheimlich sei er nicht, dieser Felsen, obwohl er früher mal viel Unheil angerichtet hatte. Und sie erzählte: „Da oben, auf der Felsenspitze, saß einst eine wunderschöne Jungfrau mit langen, blonden Haaren, die sie liebevoll kämmte. Wenn es dunkel wurde, begann sie zu singen: So schön, dass die Schiffer fast den Verstand verloren, ihr Schiff gegen den Felsen lenkten, die Arme nach der schönen Frau ausstreckten, aber sie konnten sie nicht erreichen. Die armen Schiffer gingen unter und ertranken. Schuld war diese Jungfrau, halb Nymphe, halb Nixe, man nannte sie die LORELEY. Und der Felsen heißt auch so“. Die Kinder waren gerührt und Anja sagte: „Ich habe die Loreley gesehen: Dort oben hat sie gesessen!“ Doch das war gar nicht wahr. Aber sie nahmen sich vor, zur nächsten Schüleraufführung eine Geschichte von der schönen Loreley zu geben. Wer „den Felsen“ spielt, wussten sie noch nicht. Nun ja, das war ja auch nur Spaß.

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Der Nasentropfen (10. Juni 2009)
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Der Julius Muhlmann sah nicht nur gut aus, er war auch Schauspieler. Alle waren in ihn verliebt, vor allem die Mädchen, auch die ganz jungen. Nun aber spielte er einen Jüngling aus Griechenland und der Saal war überfüllt, denn alle wollten den wunderschönen Julius Muhlmann sehen. Als er auf die Bühne kam, klatschten die Zuschauer begeistert in die Hände und warfen ihm Handküsse zu, die er mit einer anmutigen Verbeugung erwiderte. Er trug geschnürte Sandalen, ein kurzes Röckchen, wie es die griechischen Jünglinge im antiken Griechenland trugen, um die Schultern einen kleinen Umhang und auf dem Kopf einen Lorbeerkranz. Dann sprach er zu seiner Schwester, der Priesterin Iphigenie, die im Tempel stand und lauschte. Aber was war das? An der Nase vom schönen Orest blitzte es. Er hatte einen Nasentropfen und nichts bei sich, womit er ihn wegmachen konnte. Denn wo sollte er ein Taschentuch unterbringen? Er war ja fast ganz nackt! Was machten die griechischen Jünglinge, wenn sie den Schnupfen hatten? Orest sprach von Gott, vom Himmel und von anderen edlen Dingen. Dann drehte er sich um und kämpfte mit dem Nasentropfen, doch es nützte nichts. Im Zuschauerraum kicherten sie, manche juchzten sogar, als wären sie auf einer Skipiste und nicht im Theater. Was würdet ihr tun, wenn ihr auf der Bühne einen schwierigen Text sprechen müsstet, den Schnupfen habt, aber kein Taschentuch? Schließlich bekam Iphigenie Mitleid mit ihm, griff in ihr Priestergewand, zog ein Tuch heraus, reichte es ihm und sagte: „Da, nehmt, teurer Bruder!“ Hastig griff Orest danach und bald hörte man ein donnerndes Schnauben, als stürze die Bühne ein. Alles lachte. Auch die Priesterin Iphigenie wischte sich die Lachtränen von den Augen - aber der Griechenjüngling Orest war seinen Nasentropfen los. Die Vorstellung ging weiter. Und alle sagten: So lustig sei es noch nie gewesen! Und sie liebten den Julius Muhlmann mehr denn je. - Bravo, Orest!

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Pit, der Hasenfuß (12. August 2006)
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In dieser Geschichte sind Tiere versteckt, in allen Sätzen. Die müsst ihr finden:
Pit, der Hasenfuß, las ein Buch, das hieß "Till Eulenspiegel". Draußen herrschte eine Affenhitze, denn die Hundstage waren angebrochen. Kein Wunder, dass Pit einen Katzenjammer bekam. Er lief zum Teich, machte einen Hechtsprung ins Wasser und fühlte sich wieder pudelwohl. Sein Freund Edi stand unter dem Vogelbeerbaum, gleich neben dem Fliegenpilz. Mit seinen Adleraugen hatte er Pit längst erspäht. "He", rief Edi, "komm doch mit zur Computermaus und lass uns e-mailen!"
"Nö", antwortete Pit leise, weil er sich laut nicht traute. "Mit dir will ich nicht computern, du Spatzenhirn!"
Das hatte Edi mit seinen Luchsohren gehört. Von da an waren sie spinnefeind. Aber dann bekam Pit Ziegenpeter und musste das Bett hüten. Es wurmte ihn, dass er mit Edi böse war. Die Genesung ging im Schneckentempo voran. Doch eines Morgens wachte Pit auf und rief. "Ich habe einen Bärenhunger!"
Die Mutter freute sich über seine Pferdenatur und lud alle Freunde zu einem gebackenen Bienenstich ein. Pit fühlte sich wie ein Star. Er gab Edi die Hand und beide waren sie vor Aufregung krebsrot im Gesicht. Da vergossen die anderen ein paar Krokodilstränen und sie marschierten im Gänsemarsch über den Zebrastreifen in den Wald.
Wie viele Tiere sind in der Geschichte versteckt? Zählt doch mal nach, vielleicht zeichnet ihr sie sogar. Oder ihr erfindet selbst eine solche Geschichte mit Wörtern, in denen Tiere stecken.
Na, habe ich euch eine Eselsbrücke gebaut?

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Kleiner Mann im Kühlschrank (15. August 2006)
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Heidi hatte immer Appetit und futterte schrecklich gern. Das konnte man ihr ansehen: Heidi war kugelrund. In der Nacht schlich sie heimlich zum Kühlschrank und plünderte ihn ratzekahl. Sie aß alles, was sich darin befand: Wurst, Käse, Kartoffelsalat, Schokoladenpudding und vieles mehr. Sie wurde dicker und dicker. Doch einmal, als sie nachts wieder mal den Kühlschrank öffnete, hockte ein winziges Männchen darin und grinste sie frech an. "Na, das ist aber eine Überraschung", stammelte Heidi erschrocken. "Mach die Tür zu", kreischte das Männchen. "Ich kann das helle Licht nicht vertragen!" "Wer bist du denn?" fragte Heidi. "Ich bin der Kühlschrankzwerg Eisnickel", antwortete der kleine Mann. Und ich passe auf, dass keiner in der Nacht an den Kühlschrank geht, um Essen zu stibitzen und sich damit den Bauch voll zu schlagen. Am nächsten Morgen aß der Vater die doppelte Menge Brötchen, Wurst und Käse zum Frühstück. Dazu verspeiste er gleich drei Spiegeleier. Da musste Heidi lachen und sie rief: "So ist das also! Du hast wohl heute Nacht auch nichts mehr aus dem Kühlschrank bekommen?" Der Vater bekam ganz rote Ohren und nickte. Der Zwerg Eisnickel aber hatte von da an seine Ruhe. Keiner ging mehr nachts an den Kühlschrank.

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Elefant und Spatz
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Ein Elefant stand im Zoo und langweilte sich. Da kam ein kleiner Spatz angehüpft und sagte: "Komm, Elefant, spiel mit mir!" Der Elefant senkte den schweren Kopf und schlug mit den Riesenohren. "Ich soll mit dir spielen, kleiner Spatz? Das ist wohl ein Witz. Du bist ja so winzig, dass ich dich kaum sehen kann!" "Wenn´s weiter nichts ist", meinte der Spatz und plusterte sich auf, dass er bald aussah wie ein grauer Ball mit Schnabel. "Ich bin zwar klein, aber ich habe Riesenkräfte. Wenn ich mich zwischen deine Ohren setze, kriegst du gleich Kopfschmerzen." "Hohoo", röhrte der Elefant, "wenn du dich zwischen meine Ohren setzt, merke ich nicht mehr davon, als läge eine Feder darauf!" Da nahm der Spatz alle Kräfte zusammen, flog in die Luft und ließ sich im Sturzflug auf den Kopf des Elefanten fallen. In diesem Augenblick stach ihn eine Biene in den Rüssel, genau dahin, wo er am empfindlichsten ist. "Tööt, tööt", röhrte der Elefant vor Schmerz. So laut, dass der Spatz vor Schreck herunterpurzelte. Doch er erholte sich gleich wieder und rief freudig: "Siehst du, jetzt hast du doch etwas gespürt!" Schnaufend antwortete der arme Elefant: "Ja, aber nicht deinetwegen, sondern weil mir eine Biene in den Rüssel gestochen hat." doch der Spatz glaubte ihm nicht. Er flog davon und erzählte allen anderen Spatzen im Zoo, wie stark er sei. "So stark, dass der Elefant laut geschrieen hat, als ich mich auf seinen Kopf setzte!" Von da an besuchten ihn die frechen Spatzen jeden Tag, sonnten sich auf seinem breiten Rücken und pickten die Krümel auf. Langeweile hatte der Elefant nicht mehr. Die Spatzen auch nicht.

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Der Faschingszug
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Anna ist sehr müde und geht ins Bett. Ihre Kuscheltiere sitzen schön aufgereiht auf dem Sofa und langweilen sich: Das Nilpferd Hugo, die weiße Eisbärin Sulla, der Affe Humba, die Eule Eulalia und Onkel Wuff, der kleine Kuschelhund. Draußen ist es kalt wie auf dem Nordpol. Eiskristalle funkeln im Mondlicht. "Heute ist Fasching", sagt das Nilpferd Hugo, "und wir vergammeln hier auf dem Sofa". "Dann machen wir doch einen Faschingszug", schlägt die weiße Eisbärin Sulla vor. "Wir ziehen uns etwas Lustiges an und spazieren durch die Stadt". Alle sind einverstanden. Der Affe Humba steckt sich eine dicke rote Nase an und geht als Clown. Der Hund, Onkel Wuff, als Hofnarr. An seinem Schwanz wackelt ein Schleifchen, das aussieht wie eine frisch gebackene Brezel. Der Affe Humba will hineinbeißen. Igitt! So ein Band am Hundeschwanz schmeckt aber gar nicht gut! - Die Eule Eulalia legt sich eine Kette um den Hals und sieht aus wie Frau Mutschelknaus, wenn sie in die Oper geht. Das dicke Nilpferd Hugo legt sich ein Tischtuch über den Kopf und geht als Sultan. "Salem aleikum", schnaubt er immerzu, weil er glaubt, das müsse ein echter Sultan sagen. "Salem aleikum", das heißt "Friede mit euch", doch wenn Hugo das sagt, klingt es wie: "Mann, hab´ ich einen Hunger!" Am allerschönsten aber ist Sulla, das Eisbärmädchen. Sie trägt ein Kleid mit goldenen Sternen und hat eine Krone auf dem Kopf. "Hört ihr die Schneeglöckchen läuten?" fragt Königin Sulla. "Sie blühen schon unter dem Schnee. Bald wird Frühling sein!" "Ja, bald!" rufen die anderen, fassen sich an den Händen und marschieren mit im bunten Maskenzug. Dann gehen sie fröhlich nach Hause. Als Anna am Morgen aufwacht, sitzen ihre Kuscheltiere wieder ganz brav auf dem Sofa, als wäre nichts geschehen. Wir aber wissen es besser!

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Das Baumgesicht
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An diesem Abend ging Felix ziemlich spät ins Bett. Er hatte bei seinem Freund Kevin Geburtstag gefeiert, und morgen - hurra! - morgen hatte er selber Geburtstag! Dann wird natürlich ganz toll gefeiert - "Also dann - gute Nacht!" wünschten die Eltern und verzogen sich. Endlich allein! Felix freute sich und dachte noch mal an alles, was er mit seinem Freund Kevin erlebt hatte. Das Fenster stand halb offen. Felix schloss die Augen und hörte dem Rauschen der Linde zu. Felix liebte diese Linde! Sie stand schon im Garten, als er gerade zur Welt kam. Diese LInde war sein allerbester Freund. Doch was war das? Ein Licht schien in sein dunkles Zimmer! Und dann sah er ein Gesicht: Es hatte ganz runde Kulleraugen, groß wie zwei Essteller, dabei schielte es fürchterlich und der Mund war breit und groß. Zitternd ging Felix zum Fenster. "He, du!" rief er, "wer bist du und wie heißt du - was hast du an meiner Linde zu suchen?" Doch das Gesicht antwortete nicht. Nur die riesigen Augen leuchteten hellgrün. Und der Mund öffnete sich und machte: "Huaaa!" Da nahm Felix einen Apfel und warf ihn wütend auf die Linde. "Huaaa", machte das Gesicht und fing den Apfel mit dem Mund auf. Felix warf noch einen und noch einen. "Du futterst alle meine Äpfel auf!" beschwere sich Felix. Plötzlich hörte er ein leises Lachen. Dann ging das Hauslicht an und unter der Linde standen seine Eltern. "Wir gratulieren", riefen sie, denn es schlug gerade Mitternacht und der Geburtstag von Felix begann. "Deinem Lieblingsbaum, der Linde, haben wir ein Gesicht gegeben! Es ist aus künstlichem Stein und kann sogar den Mund auf- und zumachen!" Aber Felix wollte das Gesicht nicht. Er wollte seine Linde, die so schön die Blätter rauschen ließ. Wozu brauchte sie ein Gesicht? "Na schön", sagten die Eltern, "dann nehmen wir das Gesicht eben wieder weg!" Das war Felix sehr recht - und er wünschte sich etwas ganz anderes zum Geburtstag. Ein Fahrrad, auf dem er mit seinem Freund Kevin herumradeln konnte. Und die Linde vor seinem Fenster ließ die Blätter rauschen. Ganz ohne Gesicht.

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Der Klatschmohn
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Am Feldrand steht der rote Mohn und sagt wie immer keinen Ton. Er weiß, dass man ihn gern beschaut, obwohl er nur ein nutzlos Kraut, das sich in Feldern breitgemacht und das es noch zu nichts gebracht.
Am schlimmsten ist, dass - wer ihn kennt, ihn immer nur den "Klatschmohn" nennt. Dabei hat er noch nie geklatscht und über andere getratscht! Er will das Auge nur erfreun und keinesfalls ein Klatschmaul sein.
Zu Unrecht wird er so genannt, von aller Welt verschmäht, verkannt. Das jammert unsren Klatschmohn sehr, er nimmt es wirklich viel zu schwer und welkt in kurzen Tagen schon: ach armer, schöner, roter Mohn!

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Der bleiche Mann (März 2008)
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Es war einmal ein Geisterschiff. Das ist ein Schiff, das gar nicht da ist - aber es ist doch da: Es fährt übers Meer und geht an irgendeinem Ufer vor Anker. Ein anderes Schiff liegt bereits da und die Mannschaft freut sich auf die Matrosen von nebenan. Doch auf dem Nachbarschiff bleibt alles still. Kein fröhliches Rufen, kein Winken, kein Lachen - nichts. Es ist eben ein Geisterschiff und es kommt aus Holland. Der Kapitän ist kein netter Mann wie im Fernsehen, wenn das "Traumschiff" dahinsegelt, nein: Er ist ein bleicher Mann, der erlöst werden will. Dazu muss ein Mädchen ihn ganz stark lieben und bereit sein, mit ihm über die Meere zu segeln. Aber wer will das schon - mit einem bleichen Geistermann? Doch: Ein Mädchen liebt den bleichen Mann, von dem sie schon als Kind gehört hat. Sie heißt Senta und soll - oder will - eingentlich einen anderen, viel netteren Mann heiraten. Doch nun will sie nur noch den bleichen Geistermann. Sie kann ihn doch nicht bis zum jüngsten Tag allein über die Meere segeln lassen! Nein, sie will und muss ihn erlösen! Das erfreut natürlich sein Gespensterherz und er hofft auf ein glückliches Ende mit Senta. Aber leider geht das schief. Der bleiche Mann ist schrecklich eifersüchtig! Er denkt, die Senta will ihn nicht wirklich und verzweifelt stürzt sie sich ins Meer. Ist das nicht eine aufregende Geschichte Ein berühmter Mann machte eine Oper daraus: Er heißt Richard Wagner, komponierte eine wunderschöne Musik dazu und nannte das Stück "Der fliegende Holländer", obwohl der Geistermann gar nicht wirklich "fliegt", er ist ja kein Vogel. Doch er jagt ruhelos über das Meer und es sieht so aus, als würde sein Schiff dahinfliegen. Vielleich könnt ihr diese Oper mal sehen, dann wünsche ich euch spannende Stunden.

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Die verschwundene Christrose (2008)
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Weihnachten ist ja nun vorbei. Jeder hat da einiges erlebt. Schönes und manchmal auch etwas, worüber man sich ärgern musste. Aber was dem Olly passiert ist, das muss ich euch erzählen. Ich weiß ja nicht, wie ihr euch da verhalten hättet. Also: da gibt es schon immer den Gesangsverein "Waldeslust". In diesem Gesangsverein dürfen auch Kinder mitsingen. Eigentlich haben sie da ihre eigenen Gesangsauftritte! Nun war es also vor Weihnachten und es sollten Weihnachtslieder gesungen werden. Der Chorleiter, Herr Stankowky, machte ein ernstes Gesicht, trat vor die versammelten sangesfreudigen Kinder und sagte: "Wir wollen einen feierlichen Abend machen. Dazu singen wir Weihnachtslieder. Nun habe ich mir überlegt: Der Olly hat eine recht hübsche Stimme. Er wird ein Solo singen - und zwar das Lied von der Christrose." Natürlich war Olly riesig stolz. Er übte und übte: Am Klavier, in der Band, die er und seine Freunde schnell gründeten, ja, sogar noch im Bett, vor dem Einschlafen. Immer sang er das Lied von der Christrose: Du blühst in heiliger Nacht, hast mir die Hoffnung gebracht!" Endlich kam der große Abend: In der Stadthalle waren viele Leute. Sie wollten Olly hören, mal sehen, ob er ein ganz großer Sänger werden konnte! Erst kamen einige andere Weihnachtslieder, dann endlich Olly! Er wurde mit einem Riesenapplaus empfangen. Ganz leise begann er das Lied von der Christrose zu singen, nur sang er statt Christrose etwas anderes, nämlich: "Pfingstrose", blühst in heiliger Nacht, hast mir die Hoffnung gebracht!" Er merkte es gar nicht, doch die Zuschauer lachten. Immer wieder sang er "Pfingstrose". Er war so unglücklich, dass er sich versungen hatte und wollte nie wieder auf eine Bühne. Na, warten wir´s ab. Vielleicht singt er zu Pfingsten das Lied von der Christrose". Freuen wir uns aufs neue Jahr!

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Ein weißes Pferd (Weihnachten 2007)
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"Du hast uns noch gar nicht gesagt, was du dir zu Weihnachten wünschst", sagte Frau Helmbusch zu Thomas, der seine Schwester Annika von der Seite her ansah. "Was darf es denn sein?" Thomas zögerte. Auch Annika wollte nicht recht mit der Sprache heraus. Dann antworteten beide wie aus einem Munde: "Ein weißes Pferd!" Frau Helmbusch musste sich erst mal setzen. Ein weißes Pferd? Das war ja ein Schimmel! Aber woher sollten sie einen Schimmel nehmen? "Wisst ihr denn, was so was kostet?" fragte die Mutter. Die zwei senkten die Köpfe. "Außerdem", fuhr sie fort, "müsstet ihr täglich zu ihm in den Stall: Müsst den Schimmel füttern, pflegen, abreiben, kämmen, alles sauber halten - das kostet viele Stunden. Wollt ihr das?" - Ja, Annika und Thomas wollten es. Aber dann, bei näherem Hinsehen wurden sie doch etwas nachdenlich: Jeden Tag den Stall sauber halten und sich ständig um das Pferd kümmern? Eigentlich wollten sie es nur reiten! Darum überlegten sie hin und her. Dann sagten sie. "Also - vielleicht warten wir da noch ein oder zwei Jahre. Inzwischen könnten wir uns ja mal umsehen, wo es ein weißes Pferd gibt!" - Das war natürlich ein feiner Vorschlag. Aber so recht zufrieden waren beide nicht: Weder Annika, noch Thomas. "Sicher kriegen wir ein Pferd aus Marzipan", sagte Thomas und verdrehte die Augen. "Oder ein gehäkeltes", seufzte Annika, "so eines, das man auch als Schal verwenden kann! Aber als der Heilige Abend kam, stand unter dem Christbaum ein weißes Pferd. Es stand auf gebogenen Kufen und war ganz aus Holz: Wie der Vater es als Kind mal hatte. "Ein Schaukelpferd", rief Annika und setzte sich darauf. "Super", freute sich Thomas und sprang ebenfalls auf den Pferderücken. Sie schukelten hin und her, vor und zurück, genau wie es der Vater mal getan hatte - denn Schaukelpferde waren wieder ganz cool. Und das lebendige Pferd? Das kam später dran! "Jippie jee", riefen Annika und Thomas, "wir reiten durch die Prärie!" Na dann: Viel Vergnügen.

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Die Uhren des Herrn Fritz (2007)
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Als der neue Uhrmacher sein Geschäft eröffnete, nahm zunächst keiner Notiz davon. Doch dann geschah die Sache mit den Zeigern. Jede Uhr hat zwei Zeiger: Einen großen und einen kleinen. Beide bewegen sich rechts herum. Der eine zeigt die Stunden an, der andere die Minuten. Manche Uhren haben noch einen dritten Zeiger: für die Sekunden. Der hat es besonders eilig: Tick, tick, tick! Aber der neue Uhrmacher, Herr Fritz, sagte: "Ich mache Uhren, auf denen die Zeiger links herum laufen!" Gesagt, getan. Einige Tage später liefen die Zeiger der Uhren links herum. Zuerst war es zwölf Uhr, dann elf, dann zehn und so weiter. Die Zeit lief zurück. Die Leute wurden jünger und jünger.
Frau Kernmaier war plötzlich wieder ein junges Mädchen und sie fragte einen jungen Mann, der es sich in ihrer Badewanne bequem machte: "He, wie kommen Sie hier herein?" Es war ihr eigener Mann! Er betrachtete sie verwundert und sagte: "Sollten Sie wirklich meine liebe Frau sein?" Auch die Zwillinge Simon und Simone krabbelten auf allen vieren herum, statt Schulaufgaben zu machen.
Und Simon setzte sich sogar aufs Töpfchen. Bald war die Zeit so weit zurückgegangen, dass die Zwillinge in der Wiege lagen und um die Wette brüllten. Da schaltete sich Frau Kernmaier ein. Sie marschierte zu Herrn Fritz und sagte: "Lassen Sie die Zeiger der Uhren wieder rechts herum laufen, wie es sich gehört!" "Ja, ja", riefen alle anderen, "wir wollen wieder richtig gehende Uhren haben!" Da machte sich Herr Fritz an die Arbeit. Die Zeiger drehten sich vorwärts und die Menschen waren wieder so alt wie sie vorher waren.
Lachend fielen sie sich in die Arme und freuten sich. Nie wieder hat Herr Fritz die Uhrzeiger anders herum laufen lassen. Und überhaupt: Leute, die die Zeit zurückdrehen wollen, sind doof. Oder möchtet Ihr wieder Babys sein?

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Elefant und Spatz (23. Febr. 2007)
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Ein Elefant
stand im Zoo und langweilte sich. Da kam ein kleiner Spatz angehüpft und sagte: "Komm, Elefant, spiel mit mir!" Der Elefant senkte den schweren Kopf und schlug mit den Riesenohren. "Ich soll mit dir spielen, kleiner Spatz? Das ist wohl ein Witz! Du bist ja so winzig, dass ich dich kaum sehen kann!" "Wenn´s weiter nichts ist", meinte der Spatz und plusterte sich auf, dass er bald aussah wie ein grauer Ball mit Schnabel. "Ich bin zwar klein, aber ich habe Riesenkräfte. Wenn ich mich zwischen deine Ohren setze, kriegst du gleich Kopfschmerzen." "Hohoo", röhrte der Elefant. "Wenn du dich zwischen meine Ohren setzt, merke ich nicht mehr davon, als läge eine Feder darauf!" Da nahm der Spatz alle Kräfte zusammen, flog in die Luft und ließ sich im Sturzflug auf den Kop des Elefanten fallen. In diesem Augenblick stach ihn eine Biene in den Rüssel, genau dahin, wo er am empfindlichsten ist. "Tööt, tööt", röhrte der Elefant vor Schmerz. So laut, dass der Spatz vor Schreck herunterpurzelte. Doch er erholte sich gleich wieder und rief freudig: "Siehst du, jetzt hast du doch etwas gespürt!" Schnaufend antwortete der arme Elefant: "Ja, aber nicht deinetwegen, sondern weil mir eine Biene in den Rüssel gestochen hat." Doch der Spatz glaubte ihm nicht. Er flog davon und erzählte allen anderen Spatzen im Zoo, wie stark er sei. "So stark, dass der Elefant laut geschrieen hat, als ich mich auf seinen Kopf setzte!" Von da an besuchten ihn die frechen Spatzen jeden Tag, sonnten sich auf seinem breiten Rücken und pickten die Krümel auf. Langeweile hatte der Elefant nicht mehr. Die Spatzen auch nicht.

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Morgen, Morgen...(22. Febr. 2007)
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"Morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute!" Das hat meine Großmutter immer gesagt, wenn ich keine Schularbeiten machen wollte. Wenn wir alle, auch meine Freunde sagten: "Das machen wir morgen! Heute haben wir keine Lust." Außerdem fanden wir ihren Spruch etwas albern: "Morgen, morgen, nur nicht heute..." "Wenn ich dich bitte, frische Brötchen vom Bäcker zu holen, kannst du doch auch nicht sagen: Morgen, morgen! Dann sind sie doch alt, die Brötchen. oder gar nicht mehr da!" sagte meine Mutter. Und mein Vater runzelte die Stirn: "Wenn ich Rechnungen bezahlen muss, nützt es auch nichts, wenn ich denen, die das Geld von mir wollen, immer wieder sage: Morgen, morgen, nur nicht heute! Das lassen sich die Leute nicht gefallen und wir gehen alle pleite. Du auch." Wenn man erst erwachsen ist, merkt man, dass es gar nicht so falsch ist, heute etwas zu erledigen und nicht auf morgen zu verschieben. Denn dann wird alles nur noch schlimmer. Habt ihr das nicht auch schon bemerkt? Stellt euch doch mal vor: Jemand will euch etwas Schönes kaufen, was ihr unbedingt haben wollt. Ihr freut euch schon, aber als es endlich so weit ist, sagt der Betreffende zu euch: "Nö, keine Lust. Morgen vielleicht!" Und am nächsten Tag heißt es wieder: Morgen. Und immer so fort. Ihr kriegt eure Sache nie. Ist das nicht traurig. Deshalb finde ich den Spruch meiner Großmutter gar nicht mehr so albern. Ich erledige lieber alles heute, dann habe ich es hinter mir. Das wünsche ich euch auch!

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Der Weihnachtswunsch (21. Dez. 2006)
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Katja hatte schlechte Laune. Kein Wunder: Die Eltern waren mit ihr ziemlich böse. Sie kamen in ihr Zimmer, wollten sie freundlich begrüßen und schreckten zurück. "Lieber Himmel!" rief der Vater und die Mutter sagte ärgerlich: "Wie sieht´s denn hier aus?" Die Kleider und die Spielsachen auf dem Boden verstreut, ein Stuhl umgeworfen, die Teddys und Puppen hängten in den Regalen, als wäre ihnen zum Erbrechen schlecht - "nein, meine Liebe! Du kommst hier nicht eher heraus, bis du dein Zimmer aufgeräumt hast und wenn es bis Ostern dauert!" Damit zogen sich die Eltern zurück. Hupps: Die Tür war zu. Katja saß auf dem Bettrand und sah sich um: Wirklich, es sah schlimm aus in ihrem Zimmer! Aber was sollte sie tun? Irgendwo anfangen, bitte sehr! Doch wenn sie eine Sache aufhob, fiel etwas anderes herunter. Katja überlegte: Sollte sie vielleicht die Heinzelmännchen rufen und ihnen sagen:"Macht hier mal schön Ordnung?" Aber die Heinzelmännchen gab es ja gar nicht wirklich! Das war leider nur ein Märchen. Wenn die Mutter nicht half, auch nicht der Vater, musste man es selber tun! Es wurde Abend. Die Lichter gingen an. Katja hockte noch immer am Bettrand und wusste nicht weiter. Sie weinte. Da ging die Tür auf und die Mutter stand im Zimmer. "Das sieht ja noch viel schlimmer aus als vorher", rief sie. "Was machen wir nur mit dir?" Katja schniefte und sagte: "Ich habe einen Weihnachtswunsch!" "Was denn?" Die Mutter spitzte die Ohren. "Ich wünsche mir - eine Zimmeraufräum-Maschine" rief Katja. "Aber die gibt es auch nicht!" Alle lachten, krempelten die Ärmel hoch und halfen mit. Auch die Geschwister. "Ausnahmsweise!" sagten sie. "Das nächste Mal lässt du es gar nicht mehr so unordentlich werden!" "Ehrenwort", versprach Katja. Ob sie es auch halten wird?

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Schlechte Zeiten für Gespenster (19. Dez. 2006)
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"Es lohnt sich kaum noch zu spuken", jammerte Rasselstapf, das Schlossgespenst. "Die Menschen finden für alles eine Erklärung." Es machte noch mal ganz laut "huuuijj!" Aber keiner wandte den Kopf nach ihm. Der Sturm heult in den alten Mauern, meinten die Leute. Da flog Rasselstapf in die weite Welt. "Wo kann man heutzutage noch richtig spucken?", fragte das Gespenst eine Eule. "Nirgendwo", antwortete sie. "Mach es wie ich. Setz dich in einen stillen Winkel und schlaf dich aus." Rasselstapf war gekränkt. Ausschlafen! Das war doch keine Lebensaufgabe für ein fleißiges Gespenst, das seinen Beruf ernst nahm. Es flatterte in die Stadt. "Wisst ihr, wo ich hier herumspuken kann?", fragte es die Leute, die vor ihm nicht mal erschraken. "Auf dem Rummelplatz", antworteten sie. "Da gibt es eine Geisterbahn." "Das ist genau das richtige für mich", jubelte Rasselstapf und schwirrte zum Rummelplatz. Aber auch dort wurde er nicht beachtet. Beleidigt verkroch er sich in der Geisterbahn. Da standen Hexen, Wassermänner und andere Geister mit langen Haaren und nassen Lappen, mit denen sie den vorbeifahrenden über das Gesicht wischten. Das gab ein Geschrei! Aber die Geister bestanden alle aus Kunststoff. Rasselstapf war das einzige richtige Gespenst. Als die Gondeln mit den Leuten ins Dunkel hineinfuhren, stürzte sich Rasselstapf mit Geschrei auf sie, rief "huii!", rasselte mit den Ketten und rollte die Augen. Aber die Leute sagten nur enttäuscht: "Die Geisterbahn ist langweilig! Was ist das nur für ein unmögliches Ding, das da dauernd auf- und niederhüpft? Soll man sich vielleicht davor fürchten. Der Karussellbesitzer nahm Rasselstapf beim Hemdszipfel und rief: "Hau ab! Du verdirbst mir das ganze Geschäft!" Nun sitzt der arme Rasselstapf, das letzte Gespenst, irgendwo und grämt sich. Vielleicht kommen mal wieder bessere Zeiten für Gespenster. Was meint ihr?

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Andy mit dem weichen Herzen (04. Dez. 2006)
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Weihnachten steht vor der Tür. In der Schule soll eine Theateraufführung stattfinden: Das Spiel von Maria und Josef auf der Flucht. Dafür wird eifrig geprobt. Andy darf den Wirt der Herberge spielen. Wenn Maria und Josef anklopfen, muss Andy sagen: "Zieht weiter! In der Herberge ist keine Platz für euch frei!" Doch das kann und kann Andy nicht sagen, weil Maria und Josef ihm schrecklich Leid tun. Darum sagt er eben: "Na schön, kommt rein, ihr zwei." "Nein, nein", ruft die Lehrerin außer sich, denn sie proben das nun schon tagelang. "So steht es nicht in der Weihnachtslegende! Du musst sie wegschicken, Andy!" Er soll Maria und Josef wegschicken? Nie im Leben! Es kommt der Tag der Aufführung. Viele Zuschauer sitzen im Saal und folgen atemlos dem spannenden Spiel auf der Bühne. Endlich ist es soweit. Maria und Josef, ganz arm, frierend und elend, klopfen an die Tür. Andy, der kleine Wirt mit dem weichen Herzen öffnet und sagt, wie es seine Rolle vorschreibt: "Zieht weiter! In der Herberge ist kein Platz für euch frei." Mitleidig betrachtet er Maria und Josef, die so traurig vor ihm stehen, und dann sagt er noch: "Aber wenn ihr vielleicht auf eine Cola hereinkommen wollt?" So gelacht haben die Leute noch nie bei der Weihnachtslegende.

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Der Kaffeekannenklatsch (28. Nov. 2006)
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Als Frau Hölzlein an diesem Morgen in die Küche ging, um sich ihren Kaffee aufzubrühen, staunte sie. Die hübsche Kaffekanne mit den aufgemalten Rosen stand nicht wie sonst auf ihrem Platz. Das war sehr schlimm, denn Frau Hölzlein trank am Tag mindestens zwanzig Tassen Kaffee. Plötzlich sagte eine Stimme hinter ihr: "Heute gibt´s keinen Kaffee. Heute haben wir Kaffeekannen unseren Kaffeeklatsch." Erschrocken drehte sich Frau Hölzlein um. Vor ihr stand die Kaffekanne. Sie war riesengroß, reichte fast bis zur Decke und blickte Frau Hölzlein streng an. Es klingelte an der Wohnungstür. "Das werden meine Freundinnen sein!" rief die Riesenkanne und watschelte zur Tür, um sie zu öffnen. Fünf andere Kannen kamen herein. Auch sie waren sehr groß und mit Rosen bemalt. Frau Hölzlein wich zurück, denn ihr wurde unheimlich zumute. Die Kannen umringten sie und starrten sie böse an. "Wir sind die Kannen deiner Freundinnen", erklärte die mit dem dicksten Bauch. "Heute haben wir unseren freien Tag und wollen es uns gemütlich machen." Dann saßen die Kannen um den Tisch. Sie lachten, dass ihre Porzellandeckel schepperten, und aßen Kuchen mit Schlagsahne. Frau Hölzlein seufzte. "Ich werde mir einen Kamillentee kochen", sagte sie zu sich. "Der wird mich etwas beruhigen." Sie holte eine kleine braune Teekanne aus dem Schrank und dachte: "Zum Glück hat die ihre Freundinnen nicht auch noch eingeladen."